Das Keyhole-Gardening wird von einer Britischen Hilfsorganisation als dauerhafte, produktive Bewirtschaftungsmethode in Ländern propagiert, deren Bevölkerung mit wenig fruchtbaren Böden und extremen Wetterverhältnissen zu kämpfen hat. In völlig unterschiedlichen Landstrichen, auch in kargen Höhenlagen beispielsweise Dürregebieten oder in monsungeplagten Ländern hat es sich als brauchbare Methode zum Küchengärtnern bewährt. Man benötigt wenig Platz und integriert Kompostierung und Gemüseanbau auf engstem Raum. So gehts:
- Auf einer Kreisfläche von etwa 3m im Durchmesser schafft man Platz und lockert den Untergrund. Insbesondere in der Mitte wird schön tief gelockert und ein kleiner Hügel geformt.
- Man schlägt einen Stab im Mittelpunkt in die Erde und markiert mithilfe einer Schnur einen Außenkreis (Radius 1,5 m) und einen Innenkreis (Radius 0,45 m). Stab und angebundene Schnur dienen als improvisierter Zirkel.
- Entlang des Außenkreises hebt man einen schmalen Graben aus, auf der Nordseite markiert man eine Einkerbung zum Mittelkreis.
- Nun wird ein runder Kompostkorb auf dem Innenkreis gebaut. Eine Möglichkeit ist, Stäbe rundum einzuschlagen, biegsame Äste rundherum einzubinden und so eine Art groben Flechtkorb zu formen. Auch möglich ist das Formen des Kompostkorbes mithilfe von Kaninchendraht, Wildzaun oder einer anderen Art einigermaßen stabilen, formbaren Zauns.
- Der Kompostkorb wird zunächst mit Ästen, dann einer Lage Stroh und dann abwechselnden Schichten Grünmaterials und Komposterde/Gartenerde gefüllt, alles gut wässern.
- Nun wird entlang der Außenmarkierung (Kreis mit Einkerbung) eine Trockenmauer errichtet. Je nach Materialvorkommen ist sie mehr oder weniger hoch. Am bequemsten lässt sich in einem knie- bis hüfthohen Beet gärtnern.
- Das umschlossene Beet wird nun ebenfalls in Schichten aufgebaut. Stroh im Untergrund hält Wasser, rostige Konserven spenden Eisen, Holzasche Kalium. Kommt man sogar an Dung, hat man auch eine gute Nitrat-Quelle. Die letzte größere Schicht sollte aus einer Mischung Gartenerde mit Kompost bestehen. Die neue Beetfläche bildet zu der Begrenzungsmauer hin einen sanft abfallenden Hügel.
- Das Beet wird besät, bepflanzt und danach auch vorsichtig bewässert.
- In der Folge wird weiterhin der Kompostkorb in der Mitte mit den üblichen Garten-und Küchenabfällen gefüttert. Was eben so auf einen Kompost gehört. Er düngt von nun an permanent das umgebende Beet. In Trockenperioden oder bei starkem Regenfall kann man den Kompostkorb mit einem Deckel abdecken.
- Gewässert wird in der Folge möglichst nur noch über den Kompostkorb! Im Sinne der Nachhaltigkeit wird hier beispielsweise auch geeignetes Brauchwasser hineingegeben.
Das Wässern über den Kompost schwemmt Nährstoffe zu den Beetpflanzen, bietet ihnen von unten die benötigte Feuchtigkeit und ist dabei sehr wassersparend. Toll ist außerdem, dass die Pflanzen über diesen Bewässerungsweg auch keinen Gießschock wegen zu kalten Wassers bekommen.
Die erhöhte Beetfläche bietet ein geschütztes Wachstumsklima und ist dauerhaft fruchtbar. Im Laufe der Zeit erhöht sich durch die Kompostierung im Inneren das Beetniveau, sodass später die Grenzmauer noch eine Lage Steine höher gebaut werden kann, wenn dies gewünscht wird.
Ich werde wohl eine Abwandlung der Keykole-Gardens in meinem Nutzbeet bauen. Vielleicht klappt es sogar mit einem Video, wenn ich im Hochfrühling zur Tat schreite.
Wer aber das Original vorab einmal bewundern möchte, schaue sich auf folgender internet-Seite einen tollen Film an:
Film: http://www.sendacow.org.uk/keyhole-gardens/
Ist das nicht klasse? Rike Menn